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26. Walliseller Lauf zu Gunsten Krebs betroffener Kinder

Ein Olympiateilnehmer und zwei Junioren überragend

Bei guten Wetterbedingungen – graues, aber trockenes Novemberwetter - gingen einmal mehr nahezu 2000 Läuferinnen und Läufer am traditionellen Walliseller Lauf an den Start. Toller Laufsport wurde geboten, doch vielen war die Teilnahme und die Auseinandersetzung mit den eigenen Grenzen wichtiger als ein Spitzenresultat. Das wichtigste Resultat war schliesslich der grosszügige Scheck, der am Schluss der Veranstaltung der kantonalen Krebsliga übergeben werden konnte.

Jahr für Jahr kann das erfahrene Organisationskomitee auf einen bewährten Stab von freiwilligen Helferinnen und Helfern zurückgreifen, die einen solchen – das Prädikat "Mammut" ist wohl zutreffend – Anlass überhaupt erst ermöglichen.

Perfekte Organisation – eingespielte Helfer

Ok-Mitglied Markus Reutener brachte es wohl auf den Punkt mit der Aussage, dass er immer wieder beeindruckt sei, am Sonntagmorgen ein leeres Gelände beim Gemeindehaus sich innert zweier Stunden in ein Start- und Zielgelände mit aller notwendigen Infrastruktur verwandeln zu sehen. Die Helfer packen zielstrebig an, jeder weiss, was er zu tun hat, viel zu erklären gibt es nicht, alles läuft in aller Selbstverständlichkeit ab. Probleme kann es trotzdem geben. An diesem Sonntagmorgen war es die Kaffeemaschine, – man stelle sich vor, es hätte kein Kaffee angeboten werden können! – die streikte und die Mitarbeiter der Festwirtschaft ganz gehörig auf Trab hielt. Bevor das Desaster einer Kaffee losen Festwirtschaft eintrat, hatte dann noch jemand den Geistesblitz, dass das Gerät einen Hauptschalter aufweist, welcher sinnigerweise gedrückt werden müsste... Glücklich eine Organisation deren grösstes Problem das geschilderte ist!

Kurzerhand den Elternteil ausgewechselt

Der Anlass startet traditionell mit den Kleinsten, welche den Laufparcours behütet von Vater, Mutter oder einer sonstigen erwachsenen Bezugsperson, absolvieren dürfen. Diesmal war in der Person von Nicola Spirig sogar eine Olympiasiegerin mit ihren Kindern am Start! Diese Kategorie liefert immer auch besondere Szenen. Während ein ganz Kleiner bocksteif auf der Startlinie stehen blieb und um nichts in der Welt zum Loslaufen bewegt werden konnte, legte der Grossteil los wie die Feuerwehr. Viele zollten später ihrem Anfangstempo Tribut, manchmal sind es aber auch die Erwachsenen, die sich schwer tun, überhaupt mitzuhalten. Eine der Mütter, der das passierte, stieg nach einer Runde kurzerhand aus dem Rennen und der eigentlich als Zuschauer vorgesehene Vater übernahm die Betreuung seiner schnellen Tochter.

Kategorien für alle, attraktive Stafetten

Ob Walking – mit oder ohne Stöcke – , Schülerkategorien, halbe Strecke in den Kategorien "offen", oder Stafetten, für zwei Läufer bei den Schülern oder für deren vier bei der Offenstafette, das Angebot ist vielfältig. Besonders attraktiv sind die Stafetten, es läuft viel, Positionswechsel sind häufig zu beobachten und generell ist das Tempo hoch. Beeindruckend der sogenannte Gedenklauf für Chidera, den nicht weniger als acht Stafettengruppen durchführten. Es waren dies Bekannte eines Mädchens, welches vor ein paar Jahren an Krebs verstorben war und jetzt den Walliseller Lauf zu Gunsten krebsbetroffener Kinder als Anlass nahmen, dieses Mädchens gemeinsam zu gedenken. Besser kann man den guten Zweck dieses Laufs nicht manifestieren.

Hauptkategorien über 10km als Leckerbissen

Nahezu 600 Läuferinnen und Läufer nahmen diesmal die zehn Kilometer unter die Füsse, welche die Hauptkategorien auf zwei Runden mit den beiden Steigungen Bubentalstrasse und vor allem Rebberg zu absolvieren haben. Eine beeindruckende Masse und es dauert eine ganze Weile, bis der Letzte die Startlinie überhaupt überquert hat. Vorne aber geht der Schnellzug ab, und es dauert nicht lange bis aus der riesigen Masse ein flotter Läufertatzelwurm geworden ist. Bei der Zielpassage bei Halbzeit ist aus dem Feld ein nicht mehr enden wollender Menschenkorso geworden.

Drei stechen heraus

Wie schon oben beschrieben vollbringen alle, die während dieses Laufs ihre persönlichen Grenzen ausloten, individuell eine tolle Leistung. Aber auch objektiv wurden hervorragende Leistungen geboten. Der Olympiateilnehmer im Triathlon, Andrea Salvisberg, feierte einen unangefochtenen Sieg in der Spitzenzeit von 32.05min., die ihn in der ewigen Rangliste des Laufs, seit der Modifizierung der Strecke 2013, auf Rang drei hievt. Fast noch beeindruckender waren aber die Leistungen von zwei 16-jährigen. Ali Abdisalam wurde overall zweiter und verlor auf den Sieger lediglich eine Minute. Wie die Speakerin, Denise Boll zu berichten wusste, betreibt er zudem erst seit vier Monaten Laufsport! Mit dieser Leistung verbesserte er zudem den Streckenrekord für Junioren um über zwei Minuten! Ähnlich beeindruckend Livia Wespe aus Schmerikon, welche die Frauenkategorien gewann, overall siebzehnte geworden wäre und den Juniorinnenrekord ebenfalls um rund zwei Minuten auf 37.13min. verbesserte! Da wachsen zwei Talente heran, die es zu beachten gilt.

Auch die Spende an die Krebsliga beeindruckend.

Die Scheckübergabe an die kantonale Krebsliga erfolgt jeweils unmittelbar nach dem Lauf. OK-Präsidentin Sandra Bärlocher bedankte sich bei allen, die diesen Anlass erst ermöglichen. Da sind die zahlreichen Sponsoren in den verschiedenen Sponsoring-Kategorien genauso zu nennen wie die freiwilligen Helferinnen und Helfer, aber natürlich auch alle Läuferinnen und Läufer. Wichtig auch die Gemeinde Wallisellen, die voll hinter diesem Anlass steht. Gemeindepräsident Peter Spörri zeigte sich beeindruckt von dieser Veranstaltung, überbrachte die Grüsse des Gemeinderates in Form eines grosszügigen Schecks welcher die Gesamtsumme des Schecks, welcher der Krebsliga übergeben werden konnte auf sagenhafte Fr. 36000.- aufstockte. Monika Burkhalter von der Krebsliga nahm den Scheck freudig entgegen und versprach, dass auch nächstes Jahr mit diesem Geld ein Ferienlager für Krebs betroffene Kinder organisiert würde, welches diesen eine wichtige Auszeit ermöglichen würde. Einmal mehr erlebte Wallisellen also einen ersten Novembersonntag, der weit ins nächste Jahr Wirkung zeigen wird. Eine Wirkung für Kinder die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen.

Karl Schlumpf, Anzeiger von Wallisellen