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Sowohl bei den Damen als auch bei den Herren zwei 17-Jährige nicht zu schlagen

Jugend triumphiert am 27. Walliseller Lauf

Regnerisches Wetter, jugendliche Sieger und eine Sprintentscheidung sind nicht unbedingt typisch für die bald 30-jährige Geschichte des Walliseller Laufs zu Gunsten Krebs betroffener Kinder. Obwohl dies den diesjährigen Lauf prägte, war dieses Jahr nicht einfach alles anders. Eine hervorragende Organisation, viele Attraktionen und gute Stimmung machten auch die diesjährige Ausgabe zu dem, was längst ein Markenzeichen geworden ist, nämlich eine erfolgreiche sportliche Veranstaltung für einen karitativen Zweck, was auch der grosszügige Scheck, welcher am Schluss der Veranstaltung der kantonalen Krebsliga übergeben wurde, unterstreicht.

Goldenes Herbstwetter ist ein Attribut, das dem Walliseller Lauf seit seiner ersten Austragung fast lückenlos anhaftet. Wenn man die Prognosen in der Vorwoche verfolgte, musste man dieses Jahr allerdings für den Sonntag Schlimmes befürchten.

Glück im Wetterpech

Nun, es regnete durchaus während der ganzen Veranstaltung immer wieder, doch nie stark, zudem war die Temperatur für die Jahreszeit angenehm und für Laufsport eigentlich ideal. Erst als die letzten Teilnehmer im Ziel waren, öffneten sich die Schleusen des Himmels und Regengüsse, begleitet von Windböen, verwandelten das Start-, Zielgelände in einen äusserst unwirtlichen Ort. Darunter litten zwar die vielen freiwilligen Helfer, welche sich ans Aufräumen machten, doch dem Anlass als solchem war der Wettergott auch dieses Mal, auf tiefem Niveau zwar, durchaus gut gesinnt.

Vor einem Jahr das auffällige Talent, dieses Jahr der Triumpf

Über 500 Läuferinnen und Läufer nahmen dieses Jahr, als Höhepunkt der Veranstaltung, in den Hauptkategorien am Lauf über 10km teil. Nach dem eindrücklichen Start, bei dem sich eine riesige, sich bewegende Masse von menschlichen Gliedern auf die Strecke wälzt, zog sich das riesige Feld bald in die Länge und wurde zum nicht enden wollenden Tatzelwurm. An dessen Spitze erschien nach der ersten Runde der erst 17-jährige Ali Abdisalam aus Zürich, allerdings dicht bedrängt von Laurent Schaller aus Düdingen. Abdisalam war schon vor einem Jahr aufgefallen, als er als 16-jähriger den dritten Rang des ganzen Feldes belegte. Hinter den beiden Spitzenläufern tat sich aber bereits eine ziemliche Lücke auf, weshalb man davon ausgehen konnte, dass der Sieg von den beiden unter sich ausgemacht würde. Am Ende der zweiten Runde tauchte Schaller an der Spitze im Zielgelände auf, Abdisalam war bereits um einige Meter distanziert. Auch bei der Schleife durch die Mehrzweckhalle lag Schaller an der Spitze, doch mit einem packenden Sprint vermochte sich sein Widersacher auf den letzten Metern noch an ihm vorbeizuschieben. Schliesslich trennten die beiden Spitzenläufer drei Zehntelsekunden. Einen solch spannenden Finish gab es in der Geschichte des Walliseller Laufs noch nie!

Den Sieg wiederholt und sich nochmals gesteigert

Ein anderes Talent war letztes Jahr schon aufgefallen, nämlich Livia Wespe aus Schmerikon, welche den gleichen Jahrgang wie Abdisalam hat. Allerdings war sie im Gegensatz zu ihm, der damals bei den Männern dritter geworden war, schon letztes Jahr die schnellste Frau gewesen. Dass sie dies auch dieses Jahr sein würde, war schon nach der ersten Runde klar, lag sie doch inmitten der schnellsten Männer weit vor ihren ersten Konkurrentinnen. Am Schluss hatte sie sich gegenüber dem letzten Jahr nochmals um rund 40 Sekunden gesteigert und distanzierte ihre schärfste Konkurrentin um nahezu drei Minuten. Ein wahrlich gewaltiger Vorsprung! Damit war der Triumpf der Jugend an diesem Walliseller Lauf perfekt. Beide Sieger liegen nun in der ewigen Rangliste seit der Modifizierung der Strecke im Jahre 2013 ganz weit vorne. Abdisalam auf dem dritten, Wespe gar auf dem zweiten Rang!

Und schon das nächste Talent

Die Kategorien der Schülerinnen und Schüler umfasst Läuferinnen und Läufer bis zu 15 Jahren. Allerdings laufen die jüngeren – bis maximal elf Jahre – in einer eigenen Kategorie. Und der Sieger dieser jüngeren, der elfjährige Leano Frey aus Balterswil, hätte mit seinen 6:57 Minuten für 2km sogar bei den 15-jährigen gewonnen. Den Streckenrekord ebendieser 15-jährigen verpasste er nur um rund eine halbe Minute! Ähnlich beeindruckend allerdings, dass hinter ihm ein 8-jähriger, Benjamin Degen aus Zürich, zweiter wurde. Dass für Nachwuchs gesorgt ist, belegt auch die Tatsache, dass in den Kategorien Mutter/Vater-Kind nicht selten die Kleinen ihren Begleitpersonen davonliefen.

Für alle etwas

Der Walliseller Lauf bietet allen, die mitmachen wollen, etwas. Besonders attraktiv sind die Stafetten, eine für vier Läufer oder Läuferinnen ohne Altersbeschränkung, eine für zwei Läuferinnen oder Läufer im Schüleralter. Es läuft viel, Positionswechsel sind häufig zu beobachten und generell ist das Tempo hoch. Extrem spannend verlief die Stafette der Schülerkategorie mit fünf Gruppen, die innerhalb von 20 Sekunden ins Ziel kamen. Gemächlicher geht es bei den Walkern und Walkerinnen zu, sei es mit, sei es ohne Stöcke, was nicht ausschliesst, dass auch da beeindruckende Leistungen gezeigt wurden. Ranglisten werden zwar keine erstellt, die Zeit gemessen hingegen schon. Und wenn man dann sieht, dass die Schnellsten für 7km mit teils happigen Steigungen lediglich gut dreiviertel Stunden brauchten, merkt man, dass da fitte Sportler am Werk sind. Insgesamt 1563 Sportler kamen bei der diesjährigen Austragung des Walliseller Laufs insgesamt ins Ziel, womit die Zahlen der besten Jahre nicht ganz erreicht wurden, was wohl vor allem dem Wetter geschuldet war.

Und natürlich Attraktionen

Die Stimmung am Walliseller Lauf ist traditionell heiter, ob Teilnehmer, ob Zuschauer, ob Helfer, alle wissen, dass sie etwas für einen guten Zweck tun. Das ist allenthalben zu spüren. Doch es wird eben auch allen etwas geboten. Da präsentieren sich Sponsoren, sowie die Krebsliga an Ständen, Zauberer Dideldum formt farbige Ballongebilde für die Kleinen, Verpflegungsstände sorgen fürs leibliche Wohl, die Guggemusig Chlüppliseck heizt wie jedes Jahr die Stimmung an, Jazzercise Wallisellen bietet den Sportlern professionelle Aufwärmübungen an, eine Fotobox trägt der Tatsache, dass im Zeitalter sozialer Medien alles bildlich festzuhalten ist, Rechnung, und das Speakerteam führt gekonnt durch den Tag und sorgt auch für Unterhaltung.

Spende an die Krebsliga als Höhepunkt

Die Scheckübergabe an die kantonale Krebsliga erfolgt jeweils unmittelbar nach dem Lauf. OK-Präsidentin Sandra Bärlocher bedankte sich bei allen, die diesen Anlass erst ermöglichen. Da sind die zahlreichen Sponsoren in den verschiedenen Sponsoring-Kategorien genauso zu nennen wie die freiwilligen Helferinnen und Helfer, aber natürlich auch alle Läuferinnen und Läufer. Wichtig auch die Gemeinde Wallisellen, die voll hinter diesem Anlass steht. Gemeindepräsident Peter Spörri zeigte sich beeindruckt von dieser Veranstaltung, überbrachte die Grüsse des Gemeinderates in Form eines grosszügigen Schecks, welcher die Gesamtsumme des Schecks, welcher der Krebsliga übergeben werden konnte, auf beeindruckende Fr. 36500.- aufstockte. Er freut sich bereits aufs nächste Jahr und dankte dem Ok und allen, die – ob auswärtig oder einheimisch – gelaufen waren. Monika Burkhalter von der Krebsliga nahm den Scheck freudig entgegen und schloss sich dem Dank ihrer Vorredner an. Damit endete eine Veranstaltung, die kaum mehr aus dem alljährlichen Kalender Wallisellens wegzudenken ist.


Karl Schlumpf, Anzeiger von Wallisellen