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Teilnehmerzahl des Walliseller Laufs noch nicht auf Vorpandemieniveau

Rückkehr zum Gewohnten - und prompt neuer Streckenrekord

Der 29. Walliseller Lauf zu Gunsten krebsbetroffener Kinder konnte erstmals seit der Pandemie wieder im gewohnten Rahmen durchgeführt werden. Damit war das Programm wieder kompakter, die Mehrzweckhalle stand als Zentrum des Anlasses zur Verfügung, es gab wieder mehr Attraktionen und Angebote. Damit waren die Voraussetzungen für einen Laufsportanlass gegeben, der immer ein wenig besonders ist. Sicher wegen des guten Zwecks, aber nicht nur.

Damit konnten auch die Veranstalter zu ihren gewohnten Abläufen bei der Organisation zurückkehren, was durchaus zu spüren war.

Tadellose Organisation

Der Anlass wurde unaufgeregt und professionell über die Bühne gebracht. Der anspruchsvolle Zeitplan wurde problemlos eingehalten, das erfahrene Speakerteam führte frisch und kompetent durch den Tag. Dass da auch das Wetter mitspielte, war dann quasi die verdiente Belohnung, wobei das gute Wetter beim Walliseller Lauf eigentlich traditionell dazu gehört. Für die Läuferinnen und Läufer waren die Temperaturen schlicht ideal.

Für alle etwas - Stafetten wenig beliebt

Von jung bis alt, alle können mitmachen. Die Kleinsten rennen mit einer erwachsenen Begleitperson. Schülerinnen und Schüler dürfen sich auf einer deutlich kürzeren Strecke messen. Wer nicht die beiden 5km-Runden rennen will, kann sich in der offen-Kategorie mit einer Runde begnügen und wer gar nicht rennen will kann in den Walking-Kategorien teilnehmen, sei es mit, sei es ohne Stöcke. Auch Stafetten sind im Angebot, dieses Jahr in einer Schüler- und einer offen-Kategorie. Von diesem eigentlich attraktiven Angebot machten aber nur sehr wenige Läuferinnen und Läufer Gebrauch. Über das Warum wird sich das OK Gedanken machen müssen.

Eindrückliches Feld in den Hauptkategorien.

Um 13.30 Uhr fiel der Startschuss der Hauptkategorien, welche zwei Runden à 5 km zu absolvieren haben, die Steigung im Bubental und vor allem beim Rebberg inklusive. Da alle Läuferinnen, von der Juniorin bis zum Veteran, die sich diese Strecke vorgenommen haben, gemeinsam am Start stehen, ergibt sich jeweils ein eindrückliches Feld, auch wenn man dieses Jahr weit weg vom Teilnehmerrekord war. Ebenfalls erstaunlich wie sich dieses Riesenfeld dann recht bald in die Länge zieht. Eine endlose Schlange von Läuferinnen und Läufern schlängelt sich dann nach der ersten Runde an den applaudierenden Zuschauern vorbei. Und es kommt sogar zu Überrundungen, da die Unterschiede zum Teil doch riesig sind.

Ali Abdi Salam wird langsam zum "Mister Walliseller Lauf"

Überrundungen deuten auf Läufer hin, die mächtig Gas geben können und derjenige, der dies am eindrücklichsten tat, war einmal mehr Ali Abdi Salam, welcher bereits 2019 als 17-jähriger den Walliseller Lauf gewonnen hatte, dies letztes Jahr auf der modifizierten Strecke wiederholt hatte und nun das wahrmachte, womit man bereits letztes Jahr gerechnet hatte: Er verbesserte den Rekord auf der Originalstrecke auf hervorragende 31:05 min. Dabei hatte er an diesem Tag keinen Gegner. Bereits nach der ersten Runde hatte er seine Verfolger uneinholbar distanziert und gewann schliesslich mit einem Vorsprung von sagenhaften eineinhalb Minuten!

Zwei weitere Rekorde, eine schnelle Frau und zwei sensationelle "Alte"

Bei den Frauen gewann Seraina Scherzinger ähnlich überlegen wie der Herrensieger, verpasste aber den Streckenrekord um rund zwei Minuten. In den Kategorien Männer offen und Frauen offen setzte es aber solche Streckenrekorde ab. Bei den Männern legte Jonas Schaub die eine Runde in 15:37 min. zurück, bei den Frauen Tamara Kamm in 17:49 min. Zwei ganz sensationelle Ergebnisse lieferten allerdings zwei jung Gebliebene der Jahrgänge 1937 und 1939, welche für die 10 km deutlicher weniger als eine Stunde brauchten und damit die Ergebnisse des Vorjahres wiederholten. Der 85-jährige Gregorio Sablone war nach 53:03 min. im Ziel, der 83-jährige Paul Widmer in 56:53 min. Diese Leistung, die riesigen Respekt verdient, liess Speakerin Denise Boll spontan durchs Mikrofon rufen:"Gregorio ich bin dein grösster Fan!"

Ein Anlass, der zum Walliseller Jahreslauf gehört

Bei der Scheckübergabe am Schluss würdigte Stadtpräsident Peter Spörri den Walliseller Lauf und ordnete ihn ein, als einfach zum Walliseller Jahreskalender gehörig, was nach 29 Austragungen gewiss keine Übertreibung ist. Wie sehr dem Stadtrat dieser Anlass am Herzen liegt, demonstrierte er mit der Übergabe eines Schecks über Fr. 4500.-

Grosser Scheck für die Kantonale Krebsliga

Diese grosszügige Geste des Walliseller Stadtrats rundet nun den Betrag, welcher dieses Jahr zusammenkam natürlich noch auf. Sandra Bärlocher, die OK-Präsidentin überreichte der Zürcher Krebsliga, vertreten durch Monika Burkhalter, deshalb einen Scheck über Fr. 20'000.-, welcher vollumfänglich dem Fonds zu Gunsten krebsbetroffener Kinder zu Gute kommt. Monika Burkhalter berichtete vom Ferienlager, welches im Oktober stattgefunden hatte und Kindern, welche von dieser schrecklichen Diagnose betroffen sind, eine wunderschöne Woche ermöglicht, ihnen die Möglichkeit gibt, abzuschalten und aus dem Alltag auszubrechen. Sie bedankte sich auch im Namen dieser Kinder. Sandra Bärlocher richtete einen grossen Dank an alle Sponsoren, Helferinnen und Helfer, aber auch ans OK und natürlich an alle Läuferinnen und Läufer. Nur das Zusammenspiel all dieser Akteure macht diese schöne Spende möglich.

Und nun das Jubiläum

Nach 29 folgt nach Adam Riese 30 und somit im nächsten Jahr ein grossartiges Jubiläum für diese sympathische Veranstaltung, welche von Stefan Cescutti 1993 aus persönlicher Betroffenheit bezüglich der schrecklichen Krankheit Krebs ins Leben gerufen wurde, ganz klein begann und heute zu Wallisellen gehört wie die Katze, die dahin geht. Geht es mit der Teilnehmerzahl, die dieses Jahr mit rund 1200 deutlich tiefer war als in den Jahren vor der Pandemie, wieder aufwärts? Wird Ali Abdi Salam zum Seriensieger? Werden die jungen Alten auch nächstes Jahr begeistern? Wir werden sehen.

Karl Schlumpf, Anzeiger von Wallisellen