30 Jahre Walliseller Lauf - ein guter Zweck feiert Jubiläum
Streckenrekord zum Jubiläum, trotz misslichen Wetters
Wie oft in der Vergangenheit hatte das triste Novemberwetter am ersten Wochenende des Monats Pause und wurde dieser attraktive Anlass mit strahlendem Sonnenschein beglückt! Nicht so bei der Jubiläumsveranstaltung. Es regnete, teilweise auch heftig, und es blies mehrheitlich ein unangenehmer Wind, was sich sicher auch auf die Teilnehmerzahl auswirkte, die im Rahmen des letzten Jahres blieb, aber weit weg vom Teilnehmerrekord aus dem Jahre 2016. Der Stimmung konnte dieses Wetter aber nur bedingt etwas anhaben. Wer im Start-/Zielgelände auftauchte, tat dies in der Regel gut gelaunt und dank der Mehrzweckhalle wurden die vielen Attraktionen kaum vom Wetter tangiert.
Für die zahlreichen Helfer, welche am Morgen die benötigte Infrastruktur bereitstellten, begann der Tag allerdings mit einer unfreiwilligen, heftigen Dusche, schüttete es zu dieser Zeit doch besonders stark.
Eingespielte Organisation mit vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern
Diese Helfer sind es, welche, geführt von einem erfahrenen Ok, einen solchen Anlass erst möglich machen. Sie zu finden, ist nicht immer einfach, aber viele von Ihnen sind seit vielen Jahren immer wieder gerne dabei, die Abläufe sind bekannt und so klappte die Organisation auch dieses Jahr problemlos.
Gestrafftes Programm
Da dieses Jahr auf die Stafetten-Kategorien verzichtet wurde, welche sich in der Vergangenheit leider geringer Beliebtheit erfreut hatten, konnte das Programm zeitlich gestrafft werden. Die Hauptkategorien starteten dieses Jahr bereits eine halbe Stunde früher, weshalb der Anlass an Kompaktheit gewann, was gerade auch bei diesem garstigen Wetter sicher ein Gewinn war. Auch ohne die Stafetten blieb das Angebot an Kategorien aber reichhaltig. Die Kleinsten, die mit einer erwachsenen Begleitperson unterwegs waren, rannten je nach Alter bereits in zwei Kategorien, ebenso die Schülerinnen und Schüler. Walking war sowohl mit Stöcken, als auch ohne möglich. Männer und Frauen "offen" massen sich über eine Vollrunde, während von Junioren und Juniorinnen bis hin zu den Ältesten, schon weit im Pensionsalter, die Hauptkategorien zwei Runden von insgesamt 10km absolvierten.
Abdi Salam Ali - wer denn sonst?
Er ist erst 21, hat den Walliseller Lauf nun aber bereits zum vierten Mal gewonnen! Und wie! Einen solch überlegenen Sieger gab es bisher wohl noch nie. Und obwohl er das Rennen einsam und alleine an der Spitze lief, also von niemandem wirklich gefordert wurde, stellte er gleich noch einen tollen neuen Streckenrekord auf. Seine 30.49min sind mit Sicherheit auch deutlich schneller als die 30.01min, welche Rekord waren, als man bis 2012 auf einer rund 600m kürzeren Strecke lief. Der Zürcher distanzierte den zweiten, Jens-Michael Gossauer aus Uster um über zwei Minuten, was einer kleinen Weltreise gleichkommt. Dabei gehört dessen Zeit durchaus zu den besseren, die auf dieser Strecke schon gelaufen worden sind. Der Dritte, Nikita Kostyuchenko aus Lufingen, folgte weitere 25 Sekunden später.
Auch der Frauenrekord war in Gefahr
Nach der ersten Runde erschien die schnellste Frau, Seraina Scherzinger aus Sargans, inmitten der schnellsten Männer, der Rekord von Nicola Spirig war zu diesem Zeitpunkt in grosser Gefahr, unterboten zu werden. Auf der zweiten Runde zollte die Sarganserin ihrem hohen Tempo aber Tribut und fiel, gegenüber der Männer um sie herum, doch einige Ränge zurück. Den Rekord verfehlte sie um gut eine halbe Minute, doch so nahe wie sie ist noch keine dem Rekord der Weltklasse-Triathletin gekommen. Die Zweite, Manuela Menzi aus Esslingen, distanzierte sie um fast viereinhalb Minuten. Ein unglaublicher Abstand!
Zum Jubiläum noch mehr Attraktionen.
Ein breites kulinarisches Angebot gehörte schon immer zu diesem Anlass, auch sonstige Attraktionen durften jeweils nicht fehlen. Doch fürs Jubiläum hatten sich die Organisatoren noch einiges mehr ausgedacht. Zwei DJs waren auf der Strecke, am Bubental und am Rebberg. Zwei Maskottchen, ein riesiger Plüschhund und ein noch grösserer Plüsch-Schneemann, wurden nicht müde, im Start-/Zielgelände mit Kindern und Junggebliebenen "Take five" auszutauschen. Ein Schäflirennen wie an der Chilbi gab es für die Kleinen, genauso wie einen Schminkstand, der auch von "nicht mehr so Kleinen" genutzt wurde. Danach konnte man sich gleich in einem Fotobus ablichten lassen. Wer sich dafür nicht geschminkt hatte, konnte aus verschiedenen Accessoires auswählen. Und, und, und...
Mehr als ein Laufanlass
Es versteht sich von selbst, dass diese Angebote auch rege genutzt wurden. Dank der Mehrzweckhalle konnte man dem schlechten Wetter problemlos trotzen, die Halle war proppenvoll und überall waren fröhliche Gesichter auszumachen. Von zufriedenen Gesichtern sprach auch Stadtpräsident Peter Spörri in seiner kurzen Ansprache und er hob auch hervor, wie dieser Anlass eben zu Wallisellen gehöre. Die Wertschätzung der Stadt Wallisellen drückte er mit einem Scheck über Fr. 4500.- aus, welcher die Einnahmen des diesjährigen Laufs auf insgesamt Fr. 30000.- aufstockte. Den symbolischen Scheck nahm die Geschäftsführerin der Krebsliga Zürich, Andrea Bazzani dankend entgegen.
Unbeschwerte Woche für Krebs betroffene Kinder
Andrea Bazzani erklärte, dass "Krebs betroffen" nicht heissen muss, dass das Kind selbst Krebs hat, es kann auch ein Geschwister, der Vater oder die Mutter sein. In jedem Fall bedeutet Krebs aber eine Riesenbelastung und die Ferienwoche, welche mit dem Geld des Walliseller Laufs organisiert wird, ermöglicht eben diese Belastung eine Weile vergessen zu machen, die Kinder lernen andere Kinder mit ähnlichem Schicksal kennen, es entstehen Freundschaften. Seit 30 Jahren ermöglicht der Walliseller Lauf nun diese wertvollen Erlebnisse für diese Kinder. Speakerin Denise Boll erwähnte, dass in diesen 30 Jahren über Fr. 800000.- für diesen guten Zweck zusammengekommen sind. Eine wahrhaft eindrückliche Summe!
Dank an alle
Bei der Scheckübergabe wurde nicht vergessen, denen zu danken, die dieses eindrückliche Engagement für einen hehren Zweck ermöglichen. Zuerst braucht es natürlich die Läuferinnen und Läufer, damit der Anlass überhaupt durchgeführt werden kann. Das Ok selbst steht mit seinem grossen Engagement im Zentrum, unterstützt wird es von ganz vielen "Heinzelmännchen", sprich Helferinnen und Helfer, die sich nicht zu schade sind, sich an einem solchen Tag komplett durchnässen zu lassen. Aber natürlich braucht es zudem Sponsoren und Gönner ohne die ein solcher Anlass völlig undenkbar ist. Allerdings gäbe es all dies nicht, hätte der "Vater" des Laufs, Stefan Cescutti, vor gut dreissig Jahren nicht diese tolle Idee gehabt und -typisch für ihn - der Idee mit grossem Enthusiasmus auch Taten folgen lassen.
Karl Schlumpf, Anzeiger von Wallisellen